Antidepressiva bei PMDS
12. Januar 2025
Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) ist eine schwerwiegende Form des prämenstruellen Syndroms (PMS), die bei etwa 3–8 % der Frauen im gebärfähigen Alter auftritt. Betroffene leiden unter intensiven Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Ängsten und Depressionen, die oft so stark sind, dass sie den Alltag erheblich beeinträchtigen.
PMDS wird vor allem über zwei Hauptbehandlungswege therapiert: hormonelle Therapien und Antidepressiva. Während hormonelle Ansätze darauf abzielen, den Eisprung zu unterdrücken und dadurch die hormonellen Veränderungen zu verhindern, fokussieren sich Antidepressiva darauf, das Nervensystem zu beruhigen und die neurobiologischen Ursachen der Symptome direkt anzugehen.
Eine der effektivsten Behandlungsmöglichkeiten ist der Einsatz von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs). Doch warum wirken diese Medikamente bei PMDS so viel schneller als bei anderen Erkrankungen? Und was sollten betroffene Frauen bei der Anwendung beachten?
In diesem Artikel erfährst du, warum und wie Antidepressiva bei PMDS wirken, welche biologischen Mechanismen sie beeinflussen, welche Wirkstoffe besonders geeignet sind und welche Einnahmestrategien es gibt. Wir gehen zudem auf den rechtlichen Aspekt des sogenannten „Off-Label-Use“ ein, erläutern die Herausforderungen bei der Verordnung und geben dir Tipps, wie du dich erfolgreich für die Behandlung einsetzen kannst.
Ich bin keine Ärztin und die hier bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn du unter PMDS leidest oder Fragen zu Antidepressiva hast, wende dich bitte an eine qualifizierte medizinische Fachperson.
In der zweiten Zyklushälfte (Lutealphase) kommt es zu einem Abfall der Hormonspiegel von Progesteron und Östrogen. Bei Frauen mit PMDS führt dieser hormonelle Rückgang zu einer Dysregulation des Serotoninhaushalts. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für die Regulierung von Emotionen, Schlaf, Appetit und Schmerzempfinden eine zentrale Rolle spielt.
Es wird oft als eines der sogenannten Glückshormone bezeichnet, da es wesentlich zu einem positiven emotionalen Empfinden beiträgt. Ein plötzlicher Abfall des Serotoninspiegels kann Reizbarkeit, Ängste und depressive Verstimmungen auslösen.
Das Serotoninsystem beeinflusst auch das GABA-System (Gamma-Aminobuttersäure), das wichtigste hemmende Neurotransmittersystem im Gehirn. GABA hat eine beruhigende Wirkung und reguliert die Aktivität von Nervenzellen, wodurch Stress und Angst reduziert werden. Ein Mangel an Serotonin kann die GABA-Funktion beeinträchtigen, was die Symptome von PMDS zusätzlich verstärkt. Durch die Erhöhung des Serotoninspiegels helfen SSRIs, das Gleichgewicht im GABA-System wiederherzustellen und die Symptome schnell zu lindern.
SSRIs (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) wirken, indem sie die Wiederaufnahme von Serotonin in die präsynaptischen Nervenzellen hemmen. Dadurch bleibt mehr Serotonin im synaptischen Spalt verfügbar, was die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen verbessert. Diese erhöhte Verfügbarkeit von Serotonin hilft, die Symptome von PMDS wie Depression, Reizbarkeit und Ängste zu lindern.
Besonders bei PMDS wird die Wirkung durch die schnelle Reaktion des Serotoninsystems auf die medikamentöse Unterstützung verstärkt.
Ein Alleinstellungsmerkmal der PMDS-Behandlung mit Antidepressiva ist die außergewöhnlich schnelle Wirkung. Während SSRIs bei Depressionen oft erst nach zwei bis vier Wochen wirken, können Frauen mit PMDS bereits innerhalb weniger Stunden bis ein bis zwei Tagen eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome feststellen. Dies liegt an den besonderen biologischen Mechanismen, die PMDS zugrunde liegen.
Ein weiterer Faktor ist die schnelle Anpassung der Serotoninrezeptoren bei Frauen mit PMDS. Da die Symptome direkt mit hormonellen Schwankungen verknüpft sind, reagieren diese Rezeptoren schneller auf die erhöhte Verfügbarkeit von Serotonin, was die außergewöhnlich schnelle Wirkung von SSRIs erklärt.
Aktuell sind SSRIs nicht speziell für die Behandlung von PMDS zugelassen. Dies bedeutet, dass sie nur im sogenannten Off-Label-Use verschrieben werden können. Der Begriff „Off-Label-Use“ beschreibt die Verwendung eines Medikaments außerhalb der offiziell zugelassenen Indikation.
In diesem Fall bedeutet es, dass SSRIs zwar für die Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen sind, ihre Wirksamkeit bei PMDS jedoch nicht offiziell in den Zulassungsstudien berücksichtigt wurde.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass PMDS im aktuellen Diagnoseklassifikationssystem ICD-10 nicht als eigenständige Diagnose gelistet ist . Dadurch kann PMDS nicht offiziell als Verordnungsgrund für SSRIs gegenüber den Krankenkassen angegeben werden (Ändert sich mit dem ICD-11). Dies erschwert die Verschreibung zusätzlich und führt oft zu Verwirrung darüber, wer die Antidepressiva verschreiben darf oder möchte:
Das mag überspitzt erscheinen, ist jedoch eine häufige Realität für betroffene Frauen. Diese Unsicherheiten zwischen Fachbereichen sorgen dafür, dass viele Patientinnen abgewiesen werden oder ihre Symptome nicht ernst genommen werden.
Die Behandlung von PMDS erfordert oft die Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. Gynäkolog:innen sind für die hormonellen Aspekte zuständig, während Psychiater:innen die Verschreibung von SSRIs übernehmen können. Hausärzt:innen spielen eine wichtige Rolle, um die Therapie zu koordinieren und allgemeinmedizinische Fragen zu klären.
Psychotherapeut:innen oder spezialisierte Coaches können zudem Unterstützung bei der Bewältigung der emotionalen Belastungen bieten, die mit PMDS einhergehen.
Diese ganzheitliche Herangehensweise gewährleistet eine optimale Versorgung, bei der alle Aspekte der Erkrankung berücksichtigt werden.
Fluoxetin ist eines der am besten untersuchten SSRIs und wurde in den USA bereits im Jahr 2000 von der Food and Drug Administration (FDA) unter dem Handelsnamen Sarafem speziell für die Behandlung von PMDS zugelassen. Es war das erste Medikament, das eine offizielle Zulassung für diese Indikation erhielt.
Die Zulassung basierte auf klinischen Studien, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Fluoxetin bei Frauen mit PMDS belegten
Es wirkt besonders schnell und wird häufig bei PMDS verschrieben. Typische Dosierungen liegen bei 10-20 mg täglich (Prämenstruell Steigerung bis 60 mg möglich). Vorteile sind eine gute Verträglichkeit mit geringen Nebenwirkungen und eine starke Wirksamkeit bei emotionalen Symptomen. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Schlaflosigkeit (kann durch die Einnahme am Morgen reduziert werden) und Magen-Darm-Beschwerden. Es ist zusätzlich für die Behandlung von Zwangsstörungen und Bulimie zugelassen.
Ein Vorteil von Fluoxetin ist seine lange Halbwertszeit von etwa 4–6 Tagen, die für eine gleichmäßige Wirkstoffkonzentration im Blut sorgt und das Risiko von Absetzsymptomen minimiert. Ein Nachteil davon ist jedoch, dass bei Nebenwirkungen, Unversträglichkeit oder einer Medikamentenumstellung der Wirkstoff länger im Körper verbleibt, was die Anpassung erschweren kann.
Sertralin ist besonders wirksam bei Angstzuständen und Stimmungsschwankungen. Die Dosierung liegt bei 50-100 mg täglich (Prämenstruell bis zu 150 mg). Es eignet sich gut für Frauen mit zusätzlichen Angstsymptomen. Sertralin ist ebenfalls für die Behandlung von Zwangsstörungen und posttraumatischer Belastungsstörung zugelassen. Zu den Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen und Durchfall, die meist nach wenigen Wochen abklingen.
Citalopram ist gut verträglich und auch als Tropfen erhältlich. Die typische Dosierung beträgt 10-20 mg täglich (Prämenstruell bis zu 40 mg). Citalopram hat wenige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, was es zu einer guten Wahl für Frauen macht, die bereits andere Therapien anwenden. Es ist primär für Depressionen zugelassen, zeigt aber auch gute Ergebnisse bei generalisierten Angststörungen. Nachteile können Müdigkeit und Libidoverlust sein.
Escitalopram, eine optimierte Version von Citalopram, wird in Dosierungen von 5-10 mg täglich verschrieben (Prämenstruell bis zu 20 mg). Es gilt als besonders verträglich und eignet sich hervorragend für Frauen, die eine präzise Dosierung bevorzugen. Nebenwirkungen wie emotionale Abstumpfung sind selten. Escitalopram ist ebenfalls für generalisierte Angststörungen und soziale Phobie zugelassen.
Paroxetin hat eine beruhigende Wirkung und wird häufig bei PMDS mit ausgeprägten Angstzuständen eingesetzt. Die Dosierung beträgt 10-20 mg täglich (Prämenstruuell bis zu 40 mg). Es ist auch für die Behandlung von Panikstörungen und sozialen Ängsten zugelassen. Paroxetin hat jedoch ein höheres Risiko für Absetzsymptome, weshalb es langsam ausgeschlichen werden sollte.
Wirkstoff | Empfohlene Dosierung | Maximale Dosierung | Vorteile | Nachteile | Wirkung auf andere Symptome |
Fluoxetin | 10-20 mg tgl. | 60 mg tgl. | Sehr schnelle Wirkung, gute Verträglichkeit, geringe Nebenwirkungen | Schlafstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen | Zwangsstörungen, Bulimie |
Sertralin | 50-100 mg tgl. | 200 mg tgl. | Gute Wirkung bei Angst und Stimmungsschwankungen | Kann Durchfall oder Kopfschmerzen verursachen | Zwangsstörungen, posttraumatische Belastungsstörung |
Citalopram | 10-20 mg tgl. | 40 mg tgl. | Gute Verträglichkeit, auch als Tropfen erhältlich | Müdigkeit, Libidoverlust | Depression, generalisierte Angststörung |
Escitalopram | 5-10 mg tgl. | 20 mg tgl. | Besonders verträglich, feine Dosierung durch Tropfen möglich | Mögliche emotionale Abstumpfung | Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie |
Paroxetin | 10-20 mg tgl. | 50 mg tgl. | Wirksam bei Angststörungen, beruhigende Wirkung | Hohe Wahrscheinlichkeit von Absetzsymptomen | Panikstörung, soziale Angststörungen |
Die Einnahme von SSRIs bei PMDS kann individuell an die Bedürfnisse und den Zyklus der Betroffenen angepasst werden. Verschiedene Strategien ermöglichen eine flexible Behandlung, die sowohl auf die Linderung der Symptome als auch auf die Minimierung von Nebenwirkungen abzielt. Die Wahl der richtigen Einnahmeform hängt von der Ausprägung der Symptome, dem persönlichen Alltag und der Verträglichkeit der Medikamente ab. Nachfolgend findest du eine Übersicht der gängigsten Einnahmestrategien mit deren Vor- und Nachteilen.
Die folgende Tabelle bietet dir eine klare Übersicht der drei Strategien, um dir bei der Entscheidung zu helfen, welche Methode für dich am besten geeignet ist.
Einnahmeform | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
Kontinuierlich | Tägliche Einnahme, unabhängig vom Zyklus | Gleichmäßige Wirkung, auch bei anderen psychischen Beschwerden. Meist zu Beginn der Behandlung empfohlen | Kann Nebenwirkungen verstärken |
Intermittierend | Einnahme nur in der Lutealphase (ab Eisprung/ca. 14 Tage vor der Blutung), Absetzung mit Beginn der Blutung (+ 1-2 Tage) | Weniger Nebenwirkungen, gezielte Behandlung der PMDS-Symptome | Erfordert weiterhin Beobachtung des Zyklus |
Kombiniert | Mischung aus kontinuierlicher und intermittierender Einnahme, symptomabhängig | Flexibel anpassbar | Erfordert genau Zyklus- und Selbstbeobachtung |
Die Kombination von SSRIs mit hormonellen Verhütungsmethoden bietet zusätzliche Stabilität für den Hormonhaushalt. Die Pille kann zyklusbedingte Schwankungen abmildern, während SSRIs gezielt die psychischen Symptome adressieren.
Diese Kombination ist besonders geeignet für Frauen mit unregelmäßigen Zyklen oder zusätzlichen hormonellen Beschwerden. Allerdings sollten mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Libidoverlust sorgfältig abgewogen werden.
Antidepressiva wie Escitalopram und Citalopram sind auch als Tropfen erhältlich. Diese Darreichungsform bietet folgende Vorteile:
Bei langfristiger Einnahme von SSRIs gibt es sowohl Vorteile als auch potenzielle Risiken, die Frauen kennen sollten:
SSRIs sind bei niedrigen Dosierungen und insbesondere bei intermittierender Einnahme in der Regel gut verträglich. Absetzsymptome wie Schwindel oder Schlaflosigkeit treten selten auf und lassen sich durch eine schrittweise Reduktion der Dosis in der Regel vollständig vermeiden. Ärztliche Begleitung sorgt für zusätzliche Sicherheit und Anpassung der Therapie bei Bedarf. Gelegentlich können bei Langzeitanwendung leichte Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Veränderungen im emotionalen Empfinden auftreten, die durch regelmäßige Gespräche mit der Ärztin oder dem Arzt gut kontrolliert werden können.
Neben SSRIs gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten für PMDS, die abhängig von der individuellen Symptomatik und den Bedürfnissen der Patientin gewählt werden können.
Hormonelle Verhütungsmittel wie Kombinationspillen oder Gestagenpräparate können helfen, die hormonellen Schwankungen zu stabilisieren, die für die PMDS-Symptome verantwortlich sind. Besonders hilfreich sind Präparate, die den Eisprung unterdrücken, da sie die zyklusbedingten Hormonschwankungen minimieren.
Vorteile:
Nachteile:
SNRIs wie Venlafaxin oder Duloxetin sind eine Alternative zu SSRIs. Sie erhöhen nicht nur den Serotoninspiegel, sondern auch den Noradrenalinspiegel, was zusätzlich bei Schmerzen und Energielosigkeit helfen kann.
Vorteile:
Nachteile:
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und Coaching sind keine Alternativen zu einer medikamentösen Behandlung, können jedoch wertvolle Unterstützung bieten, um mit den Auswirkungen von PMDS besser umzugehen.
Beide Ansätze zielen darauf ab, Strategien zu entwickeln, die helfen, emotionale Belastungen, Selbstzweifel, Selbstwertprobleme, negative Gedanken und Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen zu bewältigen. Während die neurobiologischen Ursachen von PMDS durch diese Methoden nicht verändert werden können, tragen sie dazu bei, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern und den Alltag zu erleichtern.
Coaching und CBT können sich ergänzen und besonders in Kombination mit anderen Behandlungsansätzen wie SSRIs oder hormonellen Therapien die Gesamteffektivität der Behandlung erhöhen. Sie bieten eine ganzheitliche Perspektive und geben Betroffenen die Werkzeuge an die Hand, um den Herausforderungen von PMDS selbstbestimmt zu begegnen.
Präparate wie Mönchspfeffer oder Nahrungsergänzungsmittel werden oft als natürliche Alternativen vorgeschlagen. Ihre Wirksamkeit ist jedoch individuell unterschiedlich und wissenschaftlich weniger fundiert als bei SSRIs oder hormonellen Therapien.
Vorteile:
Nachteile:
Das Führen eines Symptomtagebuchs ist ein essenzieller Bestandteil der PMDS-Behandlung. Es hilft nicht nur, die Auswirkungen von SSRIs auf die Symptome zu überwachen, sondern unterstützt auch die individuelle Anpassung der Dosierung.
In einem solchen Tagebuch können Betroffene tägliche Einträge zu Stimmung, körperlichen Beschwerden und möglichen Nebenwirkungen machen. Diese Daten ermöglichen es Ärzt:innen, den Erfolg der Behandlung besser zu beurteilen und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen.
SSRIs sind eine der effektivsten Behandlungsoptionen bei PMDS, insbesondere wegen ihrer schnellen Wirkung. Obwohl sie nur im Off-Label-Use verschrieben werden und PMDS nicht im ICD-10 gelistet ist, gibt es genügend wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit. Lass dich von den Unsicherheiten im Gesundheitssystem nicht entmutigen: Bestehe auf eine Verordnung oder fordere ein Schreiben für den Psychiater ein. Mit der richtigen Behandlung können SSRIs deine Lebensqualität erheblich verbessern.
Ich möchte dir auch Mut machen: Nach vielen anderen Versuchen habe ich mich schließlich getraut, Antidepressiva zu probieren, und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Diese Medikamente waren meine Rettung und haben mir geholfen, wieder ein normales Leben zu führen. Ohne sie wäre ich heute nicht in der Lage, anderen Frauen zu helfen und über PMDS aufzuklären. Wenn du mehr über meinen Weg erfahren möchtest, findest du meinen ausführlichen Erfahrungsbericht im Forum (Registrierung notwendig).
Wie erkenne ich, ob ich PMDS habe und ob Antidepressiva für mich geeignet sind?
PMDS zeichnet sich durch schwerwiegende emotionale Symptome in der Lutealphase aus, die nach Beginn der Periode abklingen.
Wenn diese Symptome regelmäßig auftreten und deinen Alltag erheblich beeinträchtigen, solltest du dich an deine Gynäkologin oder einen Psychiater wenden. Antidepressiva wie SSRIs können helfen, die Symptome zu lindern, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen.
Wie schnell wirken Antidepressiva bei PMDS?
Im Gegensatz zur Behandlung von Depressionen wirken SSRIs bei PMDS oft innerhalb weniger Stunden bis maximal ein bis zwei Tagen. Diese schnelle Wirkung ist ein Alleinstellungsmerkmal und beruht auf den hormonellen und neurobiologischen Mechanismen der PMDS.
Ich habe gehört, dass Antidepressiva die Persönlichkeit verändern. Stimmt das?
Nein, SSRIs verändern die Persönlichkeit nicht.
Sie helfen, emotionale Belastungen und depressive Verstimmungen zu lindern, sodass du dich wieder wie „du selbst“ fühlen kannst. In seltenen Fällen berichten Betroffene von einem Gefühl der emotionalen Abstumpfung. Das kann oft durch Anpassungen der Dosis oder einen Wechsel des Medikaments behoben werden.
Kann ich Antidepressiva nur vom Gynäkologen oder Psychiater bekommen?
SSRIs können sowohl von Gynäkolog:innen als auch Psychiater:innen verschrieben werden. Hausärzt:innen haben ebenfalls die Möglichkeit, diese Medikamente zu verordnen.
Wichtig ist, dass die Verschreibung auf der Grundlage einer fundierten Diagnose erfolgt. Lass dich nicht abweisen, wenn deine Symptome klar auf PMDS hindeuten.
Machen Antidepressiva abhängig?
Nein, Antidepressiva, insbesondere SSRIs, machen nicht abhängig.
Sie verursachen keine körperliche Abhängigkeit wie Schlaf- oder Beruhigungsmittel. Es kann jedoch zu Absetzsymptomen kommen, wenn die Medikamente abrupt abgesetzt werden. Dies lässt sich durch eine langsame Reduktion der Dosis vermeiden, idealerweise unter ärztlicher Begleitung.
Ich habe Angst vor der Einnahme – verschlimmern Antidepressiva zu Beginn die Symptome?
Bei PMDS tritt eine Verschlimmerung der Symptome zu Beginn der Einnahme selten auf, da oft niedrige Dosierungen oder eine intermittierende Einnahme genutzt werden.
In Einzelfällen können anfängliche Nebenwirkungen wie Unruhe, Übelkeit oder Kopfschmerzen auftreten, die jedoch meist nach kurzer Zeit abklingen.
Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn du Bedenken hast.
Welche Nebenwirkungen treten bei Antidepressiva am häufigsten auf?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören leichte Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit, die meist nach kurzer Zeit verschwinden.
Bei langfristiger Einnahme können Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Libidoverlust auftreten, die durch Anpassung der Therapie oft vermieden werden können.
Wirken Antidepressiva bei PMDS bei allen Frauen?
SSRIs sind bei PMDS sehr effektiv, mit Erfolgsraten von etwa 60–80 % bei den meisten Frauen. Aber wie bei jeder Therapie gibt es individuelle Unterschiede.
Bei einigen Frauen wirken SSRIs möglicherweise nicht ausreichend. In solchen Fällen können alternative Behandlungsansätze wie SNRIs, hormonelle Therapien oder eine Kombination von Maßnahmen hilfreich sein.
Was kann ich tun, wenn ich keine Antidepressiva vertrage?
Es gibt Alternativen wie hormonelle Therapien (z. B. die Pille), pflanzliche Präparate wie Mönchspfeffer oder psychotherapeutische Ansätze wie CBT.
Auch Coaching kann helfen, emotionale Belastungen und zwischenmenschliche Konflikte besser zu bewältigen
Falls du ein SSRI nicht verträgst, könnte ein Wechsel zu einem anderen Wirkstoff sinnvoll sein, da die Verträglichkeit individuell unterschiedlich ist.
Muss ich Antidepressiva dauerhaft einnehmen?
Nicht zwangsläufig. Wenn SSRIs ausschließlich zur Behandlung von PMDS eingesetzt werden, wird die Einnahme in der Regel mit dem Eintritt in die Wechseljahre obsolet. In den Wechseljahren bleiben die hormonellen Veränderungen, die die Symptome von PMDS auslösen, aus. Dadurch klingen auch die Beschwerden ab, und eine medikamentöse Behandlung ist meist nicht mehr notwendig. Wichtig ist, die Therapie regelmäßig mit deiner Ärztin oder deinem Arzt zu besprechen, um rechtzeitig festzustellen, wann die Einnahme beendet werden kann.
Gibt es Wechselwirkungen zwischen Antidepressiva und der Pille?
Ja, es gibt potenzielle Wechselwirkungen. Einige SSRIs können den Abbau bestimmter Hormone beeinflussen, was die Wirkung der Pille beeinträchtigen könnte. Besprich dies mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, um sicherzustellen, dass beide Behandlungsansätze optimal aufeinander abgestimmt sind.
Hilft eine Ernährungsumstellung oder Bewegung bei PMDS?
Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können die Symptome von PMDS unterstützen, aber sie ersetzen keine medizinische Behandlung.
Eine Ernährung mit ausreichend Magnesium, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B6 sowie moderater Sport können helfen, Stimmungsschwankungen und Schmerzen zu lindern.
Stabilisiere dein Nervensystem mit den praktischen Übungen in diesem kostenfreien Guide!
Die intensiven Auswirkungen von PMDS – von heftigen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Ängsten bis hin zu körperlichen Beschwerden – können dein Leben stark beeinträchtigen. Doch du bist diesen Herausforderungen nicht ausgeliefert. Antidepressiva wie SSRIs können eine effektive Möglichkeit sein, um die neurobiologischen Ursachen von PMDS zu adressieren und die schwierigen Tage deines Zyklus zu entschärfen.
In meinen flexiblen Einzelsitzungen unterstütze ich dich dabei, den für dich passenden Behandlungsansatz zu finden und mehr über die Anwendung von SSRIs bei PMDS zu erfahren. Gemeinsam analysieren wir deine Symptome, sprechen über deine Bedenken und entwickeln Strategien, um deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern – sei es durch medikamentöse Optionen, Symptomtracking oder ergänzende Ansätze.
Buche jetzt eine Einzelsitzung und entdecke, wie Antidepressiva bei PMDS dir helfen können, mehr Stabilität und Lebensfreude zurückzugewinnen.
Psychologische Beraterin & Coach
Begleitung bei PMDS – online, flexibel & individuell
Email: info@leben-mit-pmds.de
Telefon: 01573/7566063
Diese Website verwendet Cookies. Indem du die Website weiterhin nutzen, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Einstellungen akzeptierenBenachrichtigung verbergenEinstellungenWir können Cookies anfordern, die auf Ihrem Gerät eingestellt werden. Wir verwenden Cookies, um uns mitzuteilen, wenn Sie unsere Websites besuchen, wie Sie mit uns interagieren, Ihre Nutzererfahrung verbessern und Ihre Beziehung zu unserer Website anpassen.
Klicken Sie auf die verschiedenen Kategorienüberschriften, um mehr zu erfahren. Sie können auch einige Ihrer Einstellungen ändern. Beachten Sie, dass das Blockieren einiger Arten von Cookies Auswirkungen auf Ihre Erfahrung auf unseren Websites und auf die Dienste haben kann, die wir anbieten können.
Diese Cookies sind unbedingt erforderlich, um Ihnen die auf unserer Webseite verfügbaren Dienste und Funktionen zur Verfügung zu stellen.
Da diese Cookies für die auf unserer Webseite verfügbaren Dienste und Funktionen unbedingt erforderlich sind, hat die Ablehnung Auswirkungen auf die Funktionsweise unserer Webseite. Sie können Cookies jederzeit blockieren oder löschen, indem Sie Ihre Browsereinstellungen ändern und das Blockieren aller Cookies auf dieser Webseite erzwingen. Sie werden jedoch immer aufgefordert, Cookies zu akzeptieren / abzulehnen, wenn Sie unsere Website erneut besuchen.
Wir respektieren es voll und ganz, wenn Sie Cookies ablehnen möchten. Um zu vermeiden, dass Sie immer wieder nach Cookies gefragt werden, erlauben Sie uns bitte, einen Cookie für Ihre Einstellungen zu speichern. Sie können sich jederzeit abmelden oder andere Cookies zulassen, um unsere Dienste vollumfänglich nutzen zu können. Wenn Sie Cookies ablehnen, werden alle gesetzten Cookies auf unserer Domain entfernt.
Wir stellen Ihnen eine Liste der von Ihrem Computer auf unserer Domain gespeicherten Cookies zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen können wie Ihnen keine Cookies anzeigen, die von anderen Domains gespeichert werden. Diese können Sie in den Sicherheitseinstellungen Ihres Browsers einsehen.
Diese Cookies sammeln Informationen, die uns - teilweise zusammengefasst - dabei helfen zu verstehen, wie unsere Webseite genutzt wird und wie effektiv unsere Marketing-Maßnahmen sind. Auch können wir mit den Erkenntnissen aus diesen Cookies unsere Anwendungen anpassen, um Ihre Nutzererfahrung auf unserer Webseite zu verbessern.
Wenn Sie nicht wollen, dass wir Ihren Besuch auf unserer Seite verfolgen können Sie dies hier in Ihrem Browser blockieren:
Wir nutzen auch verschiedene externe Dienste wie Google Webfonts, Google Maps und externe Videoanbieter. Da diese Anbieter möglicherweise personenbezogene Daten von Ihnen speichern, können Sie diese hier deaktivieren. Bitte beachten Sie, dass eine Deaktivierung dieser Cookies die Funktionalität und das Aussehen unserer Webseite erheblich beeinträchtigen kann. Die Änderungen werden nach einem Neuladen der Seite wirksam.
Google Webfont Einstellungen:
Google Maps Einstellungen:
Google reCaptcha Einstellungen:
Vimeo und YouTube Einstellungen:
Die folgenden Cookies werden ebenfalls gebraucht - Sie können auswählen, ob Sie diesen zustimmen möchten:
Sie können unsere Cookies und Datenschutzeinstellungen im Detail in unseren Datenschutzrichtlinie nachlesen.